Ein Schwerpunkt unseres Dienstes liegt in der Betreuung und Unterstützung von Frauen und Mädchen, die in „Zwangs- und Kinderehen gefangen sind.
Im Oktober 2016 wurde Missionsleiter Frank Seidler telefonisch von einem Politiker der CDU/CSU-Fraktion kontaktiert. Während des Gespräches wurde er gefragt, ob wir innerhalb unserer Flüchtlingsarbeit auf minderjährige Betroffene, die zur Eheschließung gezwungen wurden, gestoßen sind. Eine ganze Reihe unserer weiblichen Fälle ist in solch einer Situation. Daher konnte Frank Seidler ausführliche, fachliche Informationen darüber geben. Er wurde zum Fachgespräch der CDU/CSU-Fraktion in den Deutschen Bundestag eingeladen und gebeten, eine der betroffenen Frauen mitzubringen.
Die EMG betreut schon seit längerer Zeit Salma. Durch unsere Kontakte in Griechenland wurden wir über unser dortiges Büro auf sie aufmerksam gemacht.
Am 10. November wurde Salma von Frank Seidler und unserer Übersetzerin in den Deutschen Bundestag begleitet. Dort berichtete sie unter Tränen über ihre schrecklichen Erlebnisse und welchem Druck sie heute noch infolge dieser Zwangsehe ausgesetzt ist.

Den vollständigen Bericht von Salma könnt ihr auf unserer Internetseite lesen:
Ich heiße Salma

Eine Aufnahme zum Fachgespräch im Bundestag wird im Internet auf youtube gezeigt:
www.youtube.com/watch?v=sOnKnkbAlKM

Kinderehen

Danach meldete sich FOCUS-Online-Redakteurin Wera Engelhardt bei uns. Sie suchte uns am 22.11.2016 in unserem Missionsbüro in Penkun zu einem Interview bezüglich der Thematik „Kinder und Zwangsehen“ auf. Im Gespräch mit Frank Seidler, unserer Fachexpertin für Verfolgung, betroffenen Opfern und einem in Deutschland lebenden ehemaligen iranischen Journalisten informierte sie sich über die kulturellen, religiösen und wirtschaftlichen Hintergründe, weshalb minderjährige Mädchen zwangsverheiratet und von ihren Männer oft auf brutale Weise misshandelt werden.
Der Artikel zu diesem Interview erschien am 23.11.2016 im FOCUS-Online-Portal:
„Debatte um Kinderehen: In deutscher Kleinstadt kämpfen Helfer für Kinderbräute“