Kinder sagen danke - Alexandrovka

Die Leiterin Julia führte uns durch die Berufsfachschule für ärmere Kinder und wir konnten den Auszubildenden bei der Arbeit zusehen. Die Schule ist sehr fein und kreativ gestaltet. Dort haben wir ein von den Schülern zubereitetes Mittagsmenü genossen. Wir fühlten uns ein bisschen wie in einem gemütlichen Restaurant. Hier können Waisen und Menschen, die aus Kriegsgebieten geflohen sind, kostenlos zu Mittag essen.



Im Anschluss fuhren wir weiter in den kleinen Ort Alexandrovka, ca. 60 km von Kherson entfernt. Auch hier konnten wir uns von dem Einsatz der Schulmöbel aus München überzeugen. Wieder hatte die Schule ein Programm mit Tänzen vorbereitet und eine Bildpräsentation abgespielt. Wir bekamen einen großen Brotlaib geschenkt und Engel, die die Kinder liebevoll gebastelt hatten.

Die Kinder sind dort sehr nah am Krieg dran. Sie haben Bilder von ehemaligen Schülern aufgehängt, die jetzt als Soldaten im Krieg sind. Sie haben für jeden eine Akte angelegt und schicken den Männern Bilder, Briefe, Pakete und wollen sie dadurch unterstützen. Es ist ein mulmiges Gefühl. Die Leitung der Schule achtet sehr darauf Werte zu vermitteln, zum Beispiel den Umgang mit älteren Menschen, Hilfsdiensten, Freundschaft etc. Die Kinder pflegen einen Park und helfen den alten Menschen des Dorfes.



Ein Schmuckstück des Ortes ist der kleine aber feine Gemeinderaum, den der orthodoxe Priester mit Bildern ausgestattet hat, von denen er uns zum Abschied eines überreichte. Er bat uns, jedes Mal für seine Gemeinde zu beten, wenn wir durch das Bild daran erinnert werden. Es hängt jetzt in unserem Gemeinderaum, wir müssen aber noch den optimalen Platz dafür finden weil inzwischen vieler solcher „Gedächtnisstützen“ unseren Raum schmücken.

Außen um die kleine Kirche hat er das Gelände mit Birken bepflanzt und sieht seine Aufgabe auch darin, den Blick für einen ökologischen Umgang zu fördern.



Auf dem Rückweg besuchten wir kurz in einem kleinem Ort im „Nirgendwo“ (es war Nacht und viel Sandwege mit noch mehr Löchern) eine weitere Freundin von Olga. Sie heißt auch Luba. Von dem Wenigen was sie hatte, bot auch sie uns etwas zum Essen an.

Von dort fuhren wir weiter zu einer anderen Freundin von Olga, der Biologin Rusiana, die uns köstlich bewirtete.

Dieser Tag war voller neuer Erlebnisse. Viele unterschiedliche Menschen, alle ein ähnliches Herz: Sie wollen Frieden.

Links:
Schulmöbel für die Ukraine
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Endlich verteilt,
Hilfsgütersammlung in Hannover
Reise in die Ukraine Teil 1
Besuch bei Luba und der Baptistengemeinde
Reise in die Ukraine Teil 3
Reise in die Ukraine Teil 4
Reise in die Ukraine Teil 5
Reise in die Ukraine Teil 6

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