Hilfsgüterfahrt nach Levice 9

Hilfsgüterfahrt nach Levice vom 2. – 3. Oktober 2017

Am Abend des 2. Oktober fuhr R. Krentz mit mir in Richtung Slowakei, um in Levice bei unseren Partnern aus der dortigen Baptistengemeinde Hilfsgüter abzuliefern.

Über weite Strecken war es sehr verregnet, dennoch kamen wir nach ca. 1.000 km pünktlich gegen 7.30 Uhr dort an. Da alle Männer bereits zur Arbeit waren, räumten fünf Frauen unseren Transporter aus. Sie haben sich alle sehr gefreut, besonders darüber, dass seit langem wieder eine Frau im Missionsteam mit dabei war.

Bei einem gemeinsamen Frühstück konnten wir uns über ihre Arbeit intensiv unterhalten. Ich stellte viele Fragen, die mir auch gerne beantwortet wurden. Zum Beispiel erfuhr ich, dass für die gespendete Kleidung ein gutes Verteilersystem entwickelt wurde, was Ordnung und Übersicht in die ganze Sache gebracht hat. Denn leider kam es in früheren Zeiten vor, dass ganze Kleiderkartons genommen und dann am Straßenrand wieder abgelegt wurden. Um ein „Schnäppchenjägerchaos“ bei der Verteilung zu vermeiden, werden Nummern verteilt. Seither funktioniert es einwandfrei. Selbst die Kinder der Roma-Familien haben erkannt, dass sie sicherlich bekommen, was sie brauchen, auch wenn sie etwas warten müssen. So hat das Ganze auch noch einen pädagogischen Aspekt.

Neben der Kleiderverteilung an Obdachlose, Suchtkranke und Roma-Familien, unternimmt die Gemeinde auch Ausflüge mit den Kindern. Die Mitarbeiter bringen ihnen wichtige Dinge fürs Leben bei, wie z. B. Körperpflege, Umgang mit Schulmaterialien, Hausaufgaben machen und vieles mehr.

Vor der Kleiderausgabe wird im Gemeindezentrum auch jeden Tag zur Mittagsstunde eine warme Suppe ausgeschenkt, die ein Restaurant zubereitet und dorthin liefert. Für wenige Cent können Bedürftige dorthin kommen und jeden Tag eine warme Mahlzeit erhalten.

Auch Räumlichkeiten zum Duschen sind vorhanden. Dazu werden Handtücher und Pflegemittel ausgegeben, sodass eine Grundhygiene gewährleistet ist. Das ganze erinnert sehr an die Anfänge unserer Arbeit für Suchtkranke und Menschen in sozialen Schwierigkeiten kurz nach der Wende.

Weil wir noch eine weitere Anlaufstation hatten, mussten wir leider schon nach zwei Stunden Aufenthalt bei unseren Geschwistern wieder fahren. Wir bekamen noch leckere Brötchen als Verpflegung mit und wurden herzlichst verabschiedet mit ganz lieben Grüßen an alle Mitarbeiter der EMG.

So schnell wie es auf der Hinfahrt ging, so langsam gestaltete sich leider die Rückfahrt nach Deutschland. Es gab etliche Baustellen und einige Unfälle mit grausamen Totalschäden, die uns insgesamt 6 Stunden länger unterwegs sein ließen als normal.

Abends kamen wir dann endlich in Ebersbach-Neugersdorf an, wo wir ebenso freundlich von unseren Glaubensgeschwistern empfangen wurden, die für uns eine Sammelstelle für Sachspenden eingerichtet haben. Die bereitgestellten Kleider- und Sachspenden luden wir nach einem üppigen Abendessen ein, das Johanna Wünsche extra für uns gekocht hatte.

Gott sei Dank waren auch hier zwei Helfer vor Ort, die uns beim Beladen des Busses und Anhängers halfen. Bis zur letzten Lücke vollgeladen mit wertvollen Gütern wurden wir von dort verabschiedet mit allerbesten Grüßen und Dank fürs Abholen. Nun lagen noch weitere vier Stunden Fahrt vor uns. Um 2 Uhr nachts kamen wir behütet wieder zuhause an.

Nach zwei Tagen waren bereits alle neuen Hilfsgüter verpackt und konnten schon am darauffolgenden Tag für Christen und Kurden im Nordirak weitergegeben werden.

Ein Beitrag von Katinka Atzrodt

 

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