Andacht von

Dr. Tanja Christina Zilius

vorgelesen von Katinka Atzrodt

Gottes Bodenpersonal

Wenn du nur sagst, was andere hören wollen,

wenn du nur machst, was andere erwarten,

wenn du nur gehst, wenn du dich stark fühlst,

wenn du nur tust, wozu dein Selbstvertrauen ausreicht,

wenn du etwas nicht machst, weil andere es besser könnten,

wenn du dich nicht traust, weil andere sich auch nicht trauen,

bringst du dich um das, was Gott dir und anderen durch dich schenken möchte!

Verzichte auf Sicherheiten, die es nicht gibt,

vertraue auf Gott und wage es, in deine göttliche Bestimmung zu kommen,

denn du bist ein Kind Gottes,

nach Seinem Ebenbild geschaffen,

durch Jesus Christus gerechtfertigt und bevollmächtigt,

ein Licht im Dunkeln zu sein,

ein wohlriechender Duft im Gestank,

ein Vorbild für Orientierungslose,

eine Antwort für Fragende,

ein Weg im Labyrinth,

ein Trost in der Not,

ein Anwalt der Bedrückten,

ein Helfer der Hilflosen,

eine Gesellschaft für  Einsame,

ein Halt für Zweifelnde,

ein Kritiker für Selbstgerechte,

ein Ansporn für Mutlose und

ein Engel für Verzweifelte.

Du bist ein Mensch von Gott gedacht und gewollt,

ein Königskind.

Unzählige Menschen auf der ganzen Welt bemühen sich aufrichtig darum, nach hohen Moralvorstellungen zu leben. Sie möchten sich für Recht und gegen Unrecht einsetzen, ihren Mitmenschen helfen oder zumindest nicht schaden. Ob sie es als Humanist  versuchen oder als Christ oder sonstiger Religionsanhänger, ist dabei einerlei, denn den Impuls dazu hat der Schöpfer einem jeden Menschen ins Herz gelegt. Wie man ein guter Mensch sein kann, hat der berühmte russische Schriftsteller Leo Tolstoi, inspiriert von der neutestamentlichen Geschichte vom barmherzigen Samariter im 19 Jahrhundert in seiner wunderschönen Geschichte „Die drei Fragen“ dargestellt. Ein König lernt in dieser Geschichte von einem weisen Einsiedler, dass die richtige Zeit für ein Vorhaben, immer der momentane Augenblick ist, weil wir nur über diesen verfügen können, dass der wichtigste Mensch immer der ist, mit dem wir in diesem Augenblick grade zu tun haben und dass das wichtigste Werk das ist, diesem Menschen in diesem Augenblick Gutes zu tun. So oder so ähnlich definieren die meisten aufrichtigen Menschen wohl zu Recht den Sinn ihres Lebens. In einer solchen Gesinnung sind auch zahlreiche Lebensweisheiten entstanden und überliefert worden, die vielen Menschen als Lebensmotto oder Richtschnur in ihrem Leben dienen, wie z.B. „Geben macht glücklicher als Nehmen“, „geteilte Freude ist doppelte Freude“, „Unrecht gut gedeihet nicht“, „wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“ usw.. Wir Christen haben als Kompass unseren Herrn Jesus Christus und als Richtschnur das Gebot der Nächstenliebe. Dass viele Christen dabei leider nur Namenschristen sind und so mancher philosophisch inspirierte Zeitgenosse mildtätiger ist als so mancher Christ, ist allgemein hin ebenso bekannt wie traurig. Noch trauriger ist es aber, dass Christen nur selten in ihre vollständige Bestimmung kommen, weil die wenigsten Christen sich trauen,  die biblischen Verheißungen in Anspruch zu nehmen. Jesus Christus hat uns die Vollmacht gegeben, in seinem Namen Größeres zu vollbringen, als das, was er tat. Und was tat er? Er ging übers Wasser, speiste Tausende, überführte Heuchler, trieb Dämonen aus, sprach Vergebung zu und heilte jeden (!), der ihn darum bat. Worauf warten wir?