Gottesfurcht

„Gottesfurcht ist eine innere Haltung, die der Erkenntnis Gottes entspringt und uns danach streben lässt, ihm Freude zu machen.“
Dies ist ein Zitat (eigentlich eine Definition) von dem bekannten amerikanischen Fernsehpastor Bayless Conley, das mir gut gefällt.
Auf der Welt gibt es in allen Kultur- und Religionskreisen sehr viele Menschen mit positiven moralischen Werten. Sie sind gesetzestreu und um Ehrlichkeit und einen fairen Umgang mit ihren Mitmenschen bemüht.

Einige von ihnen sind gottesfürchtig. D.h., sie sind sicher, dass es einen allmächtigen Schöpfergott gibt und sie sind aufrichtig bemüht, so zu leben, dass es Gott gefällt. Und das ist kostbar.

In der Bibel lesen wir: „Die Furcht des HERRN ist der Anfang aller Erkenntnis.“ (Salomo 1,7).

Gottesfurcht ist also der Anfang. Also so etwas wie der erste Schritt auf dem richtigen Weg. Aber offenbar noch nicht alles, was geht.

Wie aber können die nächsten Schritte aussehen? Wie führt der Weg zu weiterer Erkenntnis?
Da gibt es z.B. neugierige Jugendliche, aber auch belesene und betagt Gelehrte und andere, die suchen nach höherer Erkenntnis bei Menschen, die etwas über die unsichtbare Welt erzählen oder schreiben. Sie hören oder lesen, was Religionsvertreter, Heiler, Spiritisten, Parapsychologen, Wahrsager und dergleichen kundtun. Und dabei stößt man schnell auf zwei Seiten, eine helle (göttliche) und eine dunkle (teuflische).

Auf der hellen Seite finden wir leider nur wenig charismatische Figuren, z.B. christliche Worshipmusiker, Missionare oder Gebetsheiler. Die allermeisten Pastoren dagegen liefern nur „laue“ geistliche Kost, in der Meinung, man solle die unsichtbare Welt bloß nicht zu stark thematisieren. Sie wenden sich die Suchenden dann leider häufig – oft ohne es zu ahnen – der finsteren Seite zu (Geistheiler, Kartenleger und andere Esoteriker merken oftmals sogar selbst zu spät, mit welchen Mächten sie sich eingelassen haben).

Auf der dunklen Seite finden die Suchenden zwar so mancherlei Wahres und Erdachtes, Verklärtes, Spannendes, Reizvolles, Versuchendes, Intellektuelles, Geheimnisvolles, Helfendes, Gruseliges und Fesselndes, aber in der Erkenntnis können sie dabei keine höhere Stufe erreichen, wie folgendes Denkmodell zeigt: Wenn wir ein Kind fragen, wie eine bestimmte Fleischsorte schmeckt, bekommen wir eine kindliche Antwort, wenn wir einen Erwachsenen fragen, wie sie schmeckt, bekommen wir eine erwachsenere Antwort, wenn wir einen Ernährungswissenschaftler fragen, wird die Antwort wiederum andere Facetten erwähnen und wenn wir einen Restaurantkritiker fragen, fällt die Antwort ebenfalls anders aus. Fragen wir einen Vegetarier wird die Beschreibung sicher negativer ausfallen. Aber egal wie viele verschiedene Menschen wir fragen, wir werden erst dann wirklich wissen, wie diese Fleischsorte schmeckt, wenn wir sie selbst probiert haben.
So verhält es sich auch mit der Erkenntnis. Die nächste Stufe der Erkenntnis finden wir also ganz offensichtlich nicht bei anderen Menschen. Weder bei Heiligen, noch bei Unheiligen, noch bei Studierten, sondern nur bei dem, der Himmel und Erde gemacht hat: bei GOTT selbst.

D.h., wenn man sich für das gottesfürchtige Leben entschieden hat, ist man schon mal auf dem richtigen Weg – aber noch nicht am Ziel.

Man hat sozusagen die erste Erkenntnisstufe erreicht.

Die nächste Erkenntnisstufe findet man dann wie gesagt nur bei Gott selbst. Und GOTT hat sich uns offenbart in seinem WORT, der Bibel, und in seinem SOHN JESUS CHRISTUS.
Darum ist auch nur dort die Quelle der Erkenntnis und die Quelle des ewigen Lebens und die Quelle des Lichts.

Doch was man da liest, gefällt einem vielleicht nicht gleich.

Denn paradoxerweise wird man beim Bibellesen feststellen, dass wir nicht wegen guter gottesfürchtiger Taten (über die sich Gott zweifellos freut ) in den Himmel kommen werden.

Man wird feststellen, dass man sich den Platz im Himmel nicht mit guten Werken (oder wie man früher hoffte mit Ablassbriefen) selber erarbeiten kann. Man wird feststellen, dass man sich nicht selbst gerecht machen kann, sondern dass man nur durch Jesu Blut gerecht gemacht werden kann.

Diese Erkenntnis erfordert Demut. Demut, weil wir uns eingestehen müssen, Hilfe (Rettung) zu brauchen. Demut, um die angebotene Rettung anzunehmen.

Demut fällt manchen Menschen schwer. Bildung und Reichtum und Religionen (auch Esoterik) sind wohl die häufigsten Erschwernisse. Denn wer klug oder reich oder geistlich geschult ist, dem fällt es besonders schwer, von sich selbst gering zu denken.

Aber das ist eine List des Teufels. Wir sind nämlich gar nicht minderwertig, wenn wir unsere Fehler und Schwächen und Sünden erkennen und eingestehen. Im Gegenteil: Nur starke Menschen können Schwächen zugeben und überwinden. Und alles was wir nicht selbst überwinden können, hat JESUS CHRISTUS am Kreuz von Golgatha für uns überwunden. Und das wertet uns nicht ab, sondern auf.

Ja, wir dürfen demütig und dankbar zu unserem liebenden Vater im Himmel aufsehen, der in seinem Erbarmen uns Rettung anbietet.

Und wenn wir dieses Heilsgeschenk annehmen, dann dürfen wir auch stolz sein als Christ. Nicht stolz in der Art und Weise, sich über andere Mitmenschen zu stellen, sondern stolz darauf, auf der richtigen Seite, für die richtige Sache zu stehen. Also Nächstenliebe zu üben ohne irgendwelche gesellschaftlichen, ethnischen oder religiösen Gruppen dabei auszuschließen oder zu benachteiligen. Sich für Schwache und für Gerechtigkeit einzusetzen ohne Ansehen der Person. Wer Nächstenliebe übt, erfüllt alle Gesetze der Gerechtigkeit. Der tut seinen Mitmenschen – weder in der Familie noch in seinem Umfeld noch irgendwo sonst auf dieser Welt – kein Übel an. Der übervorteilt keinen und nutzt niemanden aus, der hilft wenn er kann, wie er kann und wo er kann.

Wenn man Jesus als seinen Retter angenommen hat, dann liest man die Bibel nicht mehr wie ein Fachbuch oder einen Roman. Dann ist man nicht mehr länger nur Zuschauer, wie im Kino. Nein, dann ist man plötzlich mittendrin. Dann spricht die Bibel in unser persönliches Leben und schenkt uns Kraft und Erkenntnis und Gebetsantworten.

Dr. Tanja Christina Zilius, Fördermitglied

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